Bei einem Auftritt des Kanzlers Olaf Scholz bei einer Bürgerveranstaltung in Lüneburg am vergangenen Samstag ging es auch um Taurus-Raketen. Scholz wollte dabei erklären, warum er gegen eine Lieferung von Taurus-Raketen ist, um die Kiew zur Verteidigung gegen Russland seit Langem bittet. “Es gibt Waffen, die kann man nur liefern, wenn man über alles, was damit gemacht wird, die Kontrolle behält”, so Scholz. “Und da kann man auch nicht so eine Debatte führen, wie man sie unter Freunden führen würde: Traust du mir nicht? Natürlich traue ich meinen Freunden. Trotzdem würde ich nicht jedem alle Waffen geben”, sagt er und bricht dann in Lachen aus.

“Waffen retten unser Leben und bringen das Ende des Krieges in Europa näher. Verzögerung, unvollständige Hilfe und Zögern bedeuten den Verlust von Menschenleben in der Ukraine und auf lange Sicht die Ausweitung des Krieges, Tausende neue Opfer und verlorene Leben”, schreibt der ehemalige Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko auf X zu dem Video des feixenden Kanzlers. Zugleich lobt er Berlin und zeigt sich hoffnungsfroh: Er wisse, dass Deutschland “ein wahrer Freund der Ukraine” ist. “Ich glaube also, dass die Ukraine Taurus-Raketen zu einem Zeitpunkt erhalten wird, an dem sie auf dem Schlachtfeld wirklich etwas bewirken können.”

  • Tryptaminev@lemm.ee
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    6 months ago

    Es ist ziemlich schwierig den Angreifer zu belagern und auszumergeln, wenn er vor deinen Toren steht.

    Ich denke inzwischen, dass eine nukleare Eskalation seitens Russland unwahrscheinlich ist. Am Ende müssen ja trotzdem noch Leute die Raketen losschicken und die wissen ganz genau, dass sie damit ihr eigenes Todesurteil unterschreiben. Und das werden sie sich wahrscheinlich zweimal überlegen, wenn es nur daru geht, dass sie aus der Ukraine wieder zurückgedrängt werden.

    Letztendlich muss sich der Westen entscheiden. Entweder man steht wirklich hinter der Ukraine und gibt die Unterstützung, die sie brauchen. Oder man lässt sie fallen und erzwingt eine Verhandlungslösung und Sieg Russlands, um weitere Tote zu vermeiden.

    Das halb/halb maximiert nur die Todeszahlen auf beiden Seiten, und am Ende kann Russland trotzdem noch die halbe Ukraine behalten.