• germanatlas@lemmy.blahaj.zone
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    3 days ago

    Dass seine teils umstrittenen Äußerungen auch Zustimmung aus der rechten Ecke erhalten, sei von ihm angeblich nicht beabsichtigt. “Mir ist nicht bekannt, jemals von Rechtsextremen Applaus erhalten zu haben. Und wenn doch – dann haben sie mich falsch verstanden.”

    Ist das noch selektive Wahrnehmung oder kann man das schon als freche Lüge bezeichnen? Dachte er seine Rede war auf einer Benefizgala oder so?

  • Lemmchen@feddit.org
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    2 days ago

    Ich hatte den Sketch gestern gesehen und fand die Reaktionen dann doch etwas überzogen, auch wenn ich die Kernkritik natürlich teile. Das hier wiederum geht aber mal so gar nicht klar. Didi, ham se dir in den Kopf geschossen?

    • kossa@feddit.org
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      3 days ago

      Der Kontext ist bei dem Sketch wichtig. Wäre das einfach so gewesen, wäre er plump und dumm. Aber Hallervorden ist halt seit Corona durch rechtes Dogwhistling aufgefallen, und damit war der Sketch nicht mehr nur plump und dumm sondern erst recht eine rechte Dogwhistle.

      Nur nochmal durch diesen Auftritt hier bestätigt.

      • Regenschirm@feddit.org
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        3 days ago

        Meinem Eindruck nach ist das so ein Generationen-Ding. Die Leute sind mit der Sprache aufgewachsen und haben sie 70 Jahre gelebt, bis sie berechtigterweise infrage gestellt wurde. Am Ende eines Lebens wird ihnen dann quasi gesagt sie hätten alles falsch gemacht, obwohl diese Generation sehr viel geleistet hat. Dresden oder auch Berlin, auf den Demos sind mehrheitlich 60+ also eine Bubble, die sich nicht nur durch Sprache ausgegrenzt fühlt. Hinzu kommt der Aspekt, dass H. sich als Komiker verkaufen möchte und die Leute sind genau sein Publikum. Bei Alice f…D… würde ich das vorliegen einer Tarnsprache bejahen, da es offensichtlich darum geht einen politischen Bezug zur verbotenen Parole und zum rechten Rand herzustellen. Ich hoffe du fasst meinen Denkanstoß nicht als Kritik auf und wünsche frohe Ostern!

        • kossa@feddit.org
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          3 days ago

          Zugegeben, es ist nur ein einziger Datenpunkt, aber dieser Fall hier war tatsächlich meine Großmutter.

          Und klar war sie im Prozess die alte Frau, die mit der Sprache halt aufgewachsen ist. Aber let me tell you: die wusste genau was sie tut, sie hat die Dame natürlich mit voller Absicht ‘Fräulein’ genannt, weil die sich eh spinnefeind waren.

          Ein Hallervorden, der noch aktiv auftritt, Interviews gibt und von Sprache lebt, professioneller Sprachnutzer quasi, der weiß genau was er tut.

          Die meisten “nichts darf man mehr sagen” Leute regen sich ja auch v.a. über den Gegenwind auf. Die landen ja nicht im Knast für was sie sagen, sondern sie bekommen gesagt, dass das scheiße ist. Und das mögen die nicht. Ein Hallervorden ist halt im linearen Fernsehen großgeworden. Da haben, wenn überhaupt, drei verwirrte Leute Leserbriefe geschrieben und die haben die ‘Stars’ ja nie gesehen. Heute bekommen sie halt mit, wenn jemand ihr Produkt doof findet und machen einen auf “nichts darf man mehr sagen”. Doch Didi, darfst geradezu alles sagen, sogar mehr als früher (in seiner Jugend durfte man z.B. nicht sagen “ich bin schwul” - zack, Gericht), aber alle anderen dürfen halt auch sagen, was sie davon halten ¯\_(ツ)_/¯ Tough life

          • Regenschirm@feddit.org
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            2 days ago

            Das ist so ein typischer klein-klein Fall für den es mir am Verständnis fehlt, dass sich da überhaupt ein Anwalt für hergibt. Ich finde am Begriff “Fräulein” nichts verwerfliches. Heute habe ich diesen Begriff selbst in einer Kurzgeschichte verwendet, um eine junge unverheiratete Frau zu beschreiben. Und nun? Soll ich darauf verzichten, weil sich Frauen (oder eine Bestimmte ;) davon beleidigt fühlen könnten? Single? Frau ohne Partner? Ledig? Sprachlich ungenau, weniger interessant, oder gar plump würden dann andere sagen?

            Für mich ist die Grenze bei rassistischen Begriffen wie dem N-Wort klar überschritten, das hätte in der ARD eigentlich nicht passieren dürfen. Ja, er hat bewusst provoziert und eine Grenze überschritten, aber deshalb ist es keine Chiffre.

            Nun tatsächlich Kritik: Du benutzt selbst den Begriff “Dog whistle”, habe ich auch schon. Tatsächlich entmenschlicht dieser ähnlich wie NKuss. Warum sollte das in Ordnung sein und das andere nicht? Vielleicht sind wir auch nicht besser als jene Generation, die wir oft kritisieren. Damit will ich nicht sagen, dass Rassismus in der Sprache toleriert werden sollte, aber eine allgemeine Fehlertoleranz in der menschlichen Sprache möglich sein sollte.

            • Cliff@feddit.org
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              2 days ago

              Warum wird dem Familienstand einer Person überhaupt eine Bedeutung beigemessen. Ausserdem habe ich noch nie erlebt, dass ein Mann mit “Junggeselle Meier” anstatt “Herr Meier” angesprochen wird.