Wie Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Samstag berichtete, konnten Nawalnys Mutter und dessen Anwalt im Leichenschauhaus der Stadt Salechard, knapp 50 Kilometer vom Straflager Charp im Norden Russlands, keine Spur vom Leichnam entdecken. Das Leichenschauhaus sei geschlossen, und über die am Eingang ausgehängte Kontakt-Telefonnummer sei der Anwalt auch nicht zu einer zufriedenstellenden Antwort gekommen. „Ihm wurde gesagt, dass er bereits der siebte Anrufer an diesem Tag sei“, schrieb Jarmysch. „Und der Leichnam Alexeis befinde sich nicht bei ihnen im Leichenschauhaus.“

Ein Mitarbeiter des Straflagers jenseits des Polarkreises habe zuvor mitgeteilt, dass sich Nawalnys Leichnam in der Stadt Salechard zur Untersuchung befinde, teilte Jarmysch mit. Demnach konnte die Mutter die Leiche zunächst nicht identifizieren.

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      5 months ago

      Nur für den Fall dass du nicht absichtlich trollst:

      Als Mutter/Eltern wird man immer, egal wie irrational die Hoffnung auch sein mag, hoffen dass es nicht wahr ist bis man Abschied nehmen kann. Deshalb sind Vermisstenfälle so grausam, weil die Angehörigen, Partner, Freunde diese Möglichkeit nicht haben. Erschwert wird die Situation wenn deine einzige Informationsquelle ein mörderischer Staat ist der nichts als Lügen von sich gibt. Nicht zu wissen ob der Mensch der dir nahe steht gelitten hat oder was die Todesursache war erhöht den Schmerz.

      Niemand “hält so viel” von einer Leiche. Die Menschen denen er lebend nahe stand brauchen einen Abschluss und Gewissheit und selbst dieses Mindeste wird ihnen absichtlich vorenthalten aus reiner Bosheit.

      Ich hoffe du musst nie einen solchen unaufgelösten Verlust erleben.